Die
folgende Übersicht, die auf einer Auswertung der Medienberichterstattung
basiert(1), soll als Nachschlagewerk
dienen und Anhaltspunkte liefern, um zu einzelnen Aspekten nachrecherchieren
zu können. Die Auswahl-Chronologie will v.a. einen Eindruck vermitteln
von dem Konfliktverlauf, den Berichten über Kriegsverbrechen, der
Situation der Flüchtlinge, diplomatischen Initiativen und öffentlichen
Diskursen. Unberücksichtigt bleiben dabei Protestaktionen und die
innenpolitischen Debatten zwischen Kriegsbefürwortern und -gegnern
in den verschiedenen Ländern.
Kristian
Zitzlaff/Christian Schmidt
Chronologischer
Leitfaden
Daten,
Zahlen und Entwicklungen zum Kosovo-Konflikt im Überblick
I)
Bürgerkrieg im Kosovo / internationale Vermittlungsversuche
-
April
1996 erste Anschläge der kosovarischen "Befreiungsarmee" UCK
-
Oktober
1997 erstmals tritt die UCK öffentlich in Erscheinung, von da an häufen
sich die Guerilla-Aktionen, die UCK kann in der Folge einige Landstriche
unter ihre Kontrolle bringen
-
Ende Februar
1998 eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen jugoslawischen
Einheiten und der UCK zum offenen Bürgerkrieg - bis Juli führen
die jugoslaw. Verbände drei Großoffensiven durch
-
2.3. serbische Polizisten erschießen
bei einer friedlichen Demonstration in Pristina 25 Zivilisten
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5.-7.3. serbische Sonderpolizei
ermordet 58 Zivilisten in Donji Prekaz
-
10.3. das ICTY beginnt seine
Ermittlungen zu Kriegsverbrechen im Kosovo
-
11.3. der Ständige Rat
der OSZE erklärt, der Konflikt ist "nicht nur eine interne Angelegenheit"
Jugoslawiens
-
28.3. Waffenembargo der EU gegen
Jugoslawien
-
31.3. UN-Resolution 1160 verurteilt
die Gewalt der serbischen Polizei gegen die kosovarische Zivilbevölkerung
und verhängt ein Waffenembargo gegen Jugoslawien
-
23.4. die Bevölkerung Serbiens
lehnt in einer Volksbefragung eine internationale Vermittlung im Kosovo-Konflikt
mehrheitlich ab
-
15.5. erstes Treffen zwischen
Milosevic und Rugova, Rugova fordert eine unabhängige "Republik Kosova"
-
11.6. die NATO beschließt
die Errichtung einer Militärpräsenz in Albanien und Mazedonien
-
15.6. Luftmanöver der NATO
über Albanien und Mazedonien (Operation Determined Falcon)
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6.7. Diplomaten aus neun Staaten
können die Situation im Kosovo inspizieren
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19.7. bei Gefechten zwischen
UCK und jugoslaw. Einheiten bei Orahovac sterben mind. 42 Menschen
-
28.-30.7. Vermittlungsreise
einer EU-Delegation nach Belgrad und Pristina
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27.8. Mitglieder der UCK ermorden
22 Zivilisten in Klecka
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8.9. US-Sonderbotschafter Hill
legt einen Friedensplan vor
-
9.9. bei der Ortschaft Glodjane
werden 34 Leichen gefunden, Hinweise deuten auf ein Massaker durch die
UCK
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23.9. UN-Res. 1199 fordert die
Einstellung der Feindseligkeiten und droht weitere Maßnahmen an
-
26.9. jugoslaw. Einheiten ermorden
in Gornje Obrinje und Umgebung mind. 37 Zivilisten
-
29.9. nach Angaben der jugoslaw.
Behörden und des UNHCR sind bis zu 230.000 Menschen im Kosovo auf
der Flucht, über 20.000 Serben haben den Kosovo bereits verlassen
-
13.10. US-Sondergesandter Holbrooke
und Milosevic unterzeichnen eine Vereinbarung über die internationale
Überwachung des jugoslaw. Truppenrückzugs und die Stationierung
von 2.000 OSZE-Beobachtern im Kosovo, gleichzeitig bewilligt die NATO einen
Einsatzbefehl für begrenzte Luftangriffe gegen Jugoslawien
-
15.10. Jugoslawien stimmt NATO-Überwachungsflügen
über dem Kosovo zu
-
16.10. Jugoslawien und die OSZE
einigen sich auf die Aufgaben und Befugnisse der Kosovo Verification Mission
der OSZE, diese wird am 25.10. formal eingesetzt und beginnt im November
vorort zu arbeiten
-
27.10. kurz vor Ablauf des NATO-Ultimatums
zieht Jugoslawien 4.000 "Sicherheitskräfte" aus dem Kosovo ab
-
13.11. die NATO beschließt
die Entsendung von bis zu 1.800 Soldaten nach Mazedonien (Extraction Force)
-
15.1.99 in der Nähe des
Dorfes Racak werden 45 Leichen gefunden
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29.1. die Kontaktgruppe (USA,
GB, F, BRD, I, RUS) stellt den Konfliktparteien ein Ultimatum zur Beteiligung
an Friedensgesprächen unter internationaler Schirmherrschaft
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6.2. Beginn der Friedenskonferenz
im Schloß Rambouillet/F - die Verhandlungen werden am 23.2. ausgesetzt
-
12.2. die NATO beschließt
die Aufstockung der Extraction Force auf 30.000 Mann
-
26.2. Beginn der Großoffensive
der jugoslaw. Verbände ("Operation Hufeisen")
-
15.-19.3. die Folgeverhandlungen
in Paris scheitern, die kosovarische Delegation unterzeichnet jedoch das
Rambouillet-Abkommen
-
20.3. die OSZE-Beobachter (KVM)
verlassen den Kosovo
Die Situation vor
dem Krieg
Opfer: bis März
1999 werden die Todesopfer auf kosovarischer Seite auf ca. 2.000 geschätzt,
die der serbischen Seite auf mehrere Hundert
Flüchtlinge:
nach Angaben des UNHCR ca. 250.000 Flüchtlinge im Kosovo und rund
70.000 in Albanien, Mazedonien, Montenegro und Bosnien
jugoslawische Einheiten
im Kosovo: nach westlichen Schätzungen rund 40.000 Soldaten, Polizisten
und Paramilitärs sowie 300 Panzer, 700 Artilleriegeschütze und
700 gepanzerte Fahrzeuge
NATO-Truppen in der Region:
Extraction Force in Mazedonien - SFOR in Bosnien - 371 Flugzeuge sind für
einen möglichen Luftschlag gegen Jugoslawien bereitgestellt, die USA
stellen davon 210 Maschinen
II) NATO-Krieg gegen
Jugoslawien / Massenvertreibungen im Kosovo
-
24.3. Beginn der NATO-Luftangriffe
gegen Jugoslawien (20 Uhr), rund 80 Jets, darunter vier deutsche Tornados
und drei weitere deutsche Jets im Begleitgeschwader, bombardieren 40 militärische
Ziele v.a. in Pristina, Belgrad, Novi Sad und Montenegro, 100 Marschflugkörper
werden von der Adria aus abgefeuert, drei MiG-29 werden abgeschossen, Jugoslawien
meldet 10 Tote und mind. 38 Verletzte - der UN-Sicherheitsrat tritt zu
einer Dringlichkeitssitzung zusammen, Rußland, China und Namibia
verurteilen die NATO-Angriffe als Verletzung des Völkerrechts - in
Jugoslawien wird das Kriegsrecht verhängt, die Teilrepublik Montenegro
verweigert bis Kriegsende die Umsetzung auf ihrem Gebiet
-
25.3. in den ersten Tagen werden
nur nachts Angriffe geflogen, Ziele sind v.a. die jugoslaw. Luftabwehr,
Flughäfen und militärische Einrichtungen, nach dem zweiten Tag
sind ca. 400 Einsätze geflogen worden, die Gegenwehr der jugoslaw.
Flugabwehr ist gering - Rußland setzt seine Mitarbeit in der NATO
Partnership for Peace aus - die PDS erhebt wegen des Einsatzes deutscher
Soldaten Verfassungsklage, das Bundesverfassungsgericht weist die Klage
als "unzulässig" ab
-
26.3. deutsche Tornados feuern
Harm-Raketen ab, zum ersten Mal macht die BW damit in einem Kampfeinsatz
von den Waffen Gebrauch - zwei jugoslaw. MiG-29 werden über Bosnien
abgeschossen - nach russischen Angaben wurden bislang 120 Menschen getötet
und 350 verletzt - jugoslaw. Kräfte forcieren die Vertreibung der
Kosovaren v.a. aus dem Raum Djakovica und Prizren im Süden - das Auswärtige
Amt berichtet von Verhaftungen, Mißhandlungen und Erschießungen
von kosovarischen Zivilisten durch jugoslaw. Einheiten, die albanische
Nachrichtenagentur ATA meldet die Ermordung von 21 kosovarischen Lehrern
- Griechenland fordert das Ende der Luftangriffe - Jugoslawien bricht die
diplomatischen Beziehungen zur USA, GB, F und BRD ab
-
27.3. die NATO greift erstmals
jugoslaw. Stellungen im Kosovo an - am Abend wird ein amerikan. Tarnkappenbomber
F-117A Nighthawk nordwestlich von Belgrad abgeschossen, der Pilot wird
von US-Soldaten geborgen - die brit. "Times" berichtet von einem Massaker
an 20 Männern in der Ortschaft Godeni - Vermittlungsmission des russischen
Ex-Ministerpräs. Gaidar, Gespräche der jugoslaw. Regierung mit
den ukrainischen Außen- und Verteidigungsministern Tarasjuk und Kusmuk
-
28.3. Bundesverteidigungsminister
Scharping spricht vom "Beginn eines Völkermordes" im Kosovo
-
29.3. das UNHCR spricht erstmals
von staatlich sanktionierter Vertreibung - das IKRK zieht seine Mitarbeiter
aus dem Kosovo ab - die Bundesregierung stellt eine Soforthilfe für
die Flüchtlinge aus dem Kosovo in Höhe von 15 Mio. DM zur Verfügung
-
30.3. erstmals werden auch tagsüber
Angriffe geflogen Angriffe, von nun an finden die Luftangriffe der NATO
rund um die Uhr statt - Milosevic bietet Rückzug des Militärs
und Rückkehr der Flüchtlinge gegen Einstellung der Bombardements,
NATO beharrt auf der Stationierung von NATO-Truppen im Kosovo - der russ.
Ministerpräsident Primakow, Außenminister Iwanow und Verteidigungsminister
Sergejew zu Gesprächen in Belgrad, Primakow reist danach nach Bonn
- die internationale Flüchtlingshilfe läuft an, die ersten drei
Transportflugzeuge mit 27 Tonnen Nahrungsmitteln starten nach Thessaloniki/GR
-
31.3. Jugoslawien meldete bislang
den Abschuß von acht NATO-Jets, NATO bestätigt einen - drei
US-Soldaten werden im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und Kosovo gefangengenommen,
Clinton spricht von "Kriegsgefangenen" - Aufruf der UCK an alle Albaner
in Europa, sich dem militärischen Kampf anzuschließen
-
1.4. erstmals werden Interkontinentalbomber
(B-1) eingesetzt, sie starten von GB aus - erster Angriff gegen die jugoslaw.
Verkehrsinfrastruktur, eine Brücke in Novi Sad wird zerstört,
die Donau-Schiffahrt ist blockiert - Rußland schickt unbewaffnetes
Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte ins Mittelmeer - seit 24.3. sind 104.000
Flüchtlinge in Albanien, 48.000 in Montenegro und 30.500 in Mazedonien
angekommen
-
2.4. die USA schicken weitere
13 Tarnkappenbomber, insges. sind nun 24 vorort - die am 29.3. als ermordet
gemeldeten kosovarischen Politiker Agani und Gaschi leben - Jugoslawien
bittet Rußland und Weißrußland offiziell um Militärhilfe
- am Abend erstmals Luftangriffe auf die Innenstadt Belgrads, die Zentrale
der serbischen Polizei und das jugoslaw. Innenministerium werden von acht
Marschflugkörpern getroffen
-
3.4. Angriffe u.a. gegen ein
Heizkraftwerk (Pancevo), eine Ölraffinerie in Kraljevo und einer Polizeiakademie
- Teilmobilmachung in Mazedonien zur Kontrolle der Staatsgrenze, die mazedon.
Regierung erklärt, nur noch so viele Flüchtlinge ins Land zu
lassen, wie die internationale Staatengemeinschaft aufzunehmen bereit ist
-
4.4. täglich werden nun
rund 300-350 NATO-Einsätze geflogen, deutsche Tornados beteiligen
sich daran i.d.R. mit sechs Einsätzen - Angriffe gegen Brücken,
Raffinerien, Treibstofflager, Kommando- und Infrastruktureinrichtungen,
Polizeikasernen, eine Zigarettenfabrik in Nis, die Militärakademie
in Belgrad, eine Fabrik in Cacak - versch. MiGs werden am Boden zerstört
- mind. 25 Marschflugkörper werden aus der Adria abgefeuert - erstmals
seit 1945 werden Luftangriffe von deutschem Boden aus geflogen, sechs brit.
Tornados starten vom brit. Stützpunkt Brüggen-Elmpt - die BBC
veröffentlicht ein Video, auf dem ein Massaker in Mala Krusa mit bis
zu 100 Opfern dokumentiert ist - USA kündigen an, 24 Apache-Hubschrauber
mit 2.000 Soldaten nach Albanien zu entsenden, USA dementieren jedoch Pläne
für eine Bodenoffensive - die BW beginnt, in Neprosteno/MAZ ein kleines
Flüchtlingslager einzurichten - nach Angaben des UNHCR befinden sich
derzeit rund 317.000 kosovarische Flüchtlinge in Albanien, Mazedonien,
Montenegro und Bosnien, die Zahl der innerhalb des Kosovo Vertriebenen
ist unklar
-
5.4. bei Angriffen auf die Stadt
Aleksinac wird ein Straßenzug durch fünf NATO-Raketen ausgelöscht,
bis zu 17 Tote, ca. 30 Verletzte, NATO bedauert - Borislav Milosevic, jugoslaw.
Botschafter in Moskau beziffert die Opfer der NATO-Angriffe bislang auf
300 Tote und 3.000 Verletzte, 50.000 Serben seien zudem aus dem Kosovo
nach Serbien geflohen - sieben NATO-Staaten wollen bis zu 100.000 Flüchtlinge
aufnehmen, Deutschland will 40.000 aufnehmen, Mazedonien sagt zu, weitere
100.000 Flüchtlinge aufzunehmen
-
6.4. Milosevic kündigt
Waffenruhe im Kosovo anläßlich des orthodoxen Osterfestes an,
NATO lehnt das Angebot als unzureichend ab - die NATO verfügt über
eine Luftflotte von 523 Maschinen, 331 davon entfallen auf die USA - erstmals
starten drei F-117 von Spangdahlem (Hunsrück) aus ihre Angriffe
-
7.4. rund 400 Luftangriffe gegen
Ziele in Jugoslawien, u.a. gegen eine Ölraffinerie in Novi Sad, diverse
Fabriken, Chemiefabriken, Treibstofflager, in Pristina werden mind. 10
Zivilisten getötet - Jugoslawien schließt für drei Tage
seine Grenzen nach Mazedonien und Albanien - zehntausende Flüchtlinge
werden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von den mazedonischen Behörden
von Blace in andere Lager verfrachtet, v.a. nach Albanien, mehrere tausend
gelten als verschwunden, Spekulationen über Rückschiebung in
den Kosovo - die EU-Innenminister verhandeln über die Aufnahme und
Verteilung der Flüchtlinge, die BRD will nur noch 10.000 aufnehmen
- die ersten 600 Flüchtlinge treffen in Nürnberg ein - Fischer
schlägt im Außenministerrat der EU einen Runden Tisch für
Südosteuropa vor
-
9.4. NATO-Bomben zerstören
das "Zastava"-Autowerk in Kragujevac mit bis zu 120 Verletzten, 17 Tage
lang harrten die Arbeiter des Werkes als "menschliche Schutzschilde" in
der Fabrik aus, um es vor einer Zerstörung zu schützen, innerhalb
von zwei Tagen schlugen 20 Raketen in das Werk ein, angeblich wurden dort
leichte Waffen produziert - bei NATO-Angriffen auf eine Telefonzentrale
in Pristina wird ein Wohngebiet getroffen, fünf Tote
-
10.4. jugoslaw. Raketenangriffe
gegen Albanien, von dort sickern UCK-Milizionäre nach Jugoslawien
ein - NATO-Bericht über ethnische Säuberungen und Vergewaltigungen
im Kosovo - der albanische Ministerpräs. Pandeli Majko spricht sich
indirekt für ein Großalbanien oder ein unabhängiges Kosovo
aus
-
11.4. nach brit. Angaben verstecken
sich 400.000 Kosovaren in den Bergen - erneut wird Albanien von jugoslaw.
Einheiten beschossen, zwei Zivilisten werden getötet - die NATO autorisiert
die Operation "Allied Harbour" (8.000 Soldaten) zum Schutz der Flüchtlinge
in Albanien - NATO-General a.D. Naumann spricht sich für Bodentruppen
aus, der Bundeswehrverband ist dagegen, Kanada fordert ebenfalls den Einsatz
von Bodentruppen - zwei australische Mitarbeiter von "Care" werden im jugoslaw.
Fernsehen als Spione vorgeführt, sie waren seit Ende März verschwunden
-
12.4. ein NATO-Jet bombardiert
die Bahnlinie bei Leskovac als sich ein Zug auf der Brücke befindet,
bis zu 55 Menschen sterben, ca. 30 werden verletzt - NATO-Außenminister-Tagung
formuliert fünf Bedingungen für die Einstellung der Luftangriffe:
Einstellung aller Militäraktionen Jugoslawiens, Abzug aller Kräfte,
Stationierung internationaler Truppen, Rückkehr aller Flüchtlinge,
ungehinderter Zugang für human. Hilfsorganisationen - Bundesaußenminister
Fischer spricht sich für eine internationale Friedenstruppe mit UN-Mandat
und russischer Unterstützung aus - schwere Gefechte an albanisch-jugoslaw.
Grenze zwischen UCK und jugoslaw. Einheiten, mind. sieben Personen werden
getötet - ein russischer Konvoi mit Hilfsgütern für Jugoslawien
passiert die ungarische Grenze, nachdem er dort zwei Tage festgehalten
wurde - das jugoslaw. Parlament stimmt mit großer Mehrheit für
einen Beitritt zur russisch-belarusischen Union
-
13.4. Grenzgefechte in Nord-Albanien,
jugoslaw. Einheiten dringen kurz in Albanien ein - BW beginnt mit dem Aufbau
eines kleinen Flüchtlingslagers im süd-albanischen Quartum -
Treffen von der US-Außenministerin Albright mit dem russ. Außenminister
Iwanow in Oslo, Streitpunkt ist v.a. das Bestreben des Westens, NATO-Truppen
in Jugoslawien zu stationieren
-
14.4. NATO-Jets beschießen
Flüchtlingstrecks mit 100 Fahrzeugen bei Meha und Djakovica (Süd-Kosovo),
bis zu 75 Tote und 26 Verletzte, die NATO spricht von Militärkonvoi,
aus dem heraus die NATO beschossen wurde - EU-Sondergipfeltreffen in Brüssel
mit Beteiligung von UN-Generalsekretär Annan, Bundeskanzler Schröder
wirbt für einen "Stabilitätspakt für die Balkanregion" -
Bundesaußenminister Fischer stellt einen deutschen Friedensplan vor:
Rückzug der jugoslaw. Verbände, Waffenruhe der UCK, dann Entwaffnung
der UCK, danach 24-stündige Unterbrechung der Luftangriffe, Rückkehr
der Flüchtlinge, internationale Friedenstruppe mit UN-Mandat (ob NATO,
bleibt offen), Übergangsverwaltung für den Kosovo - der belarusische
Präsident Lukaschenko in Belgrad - PDS-Chef Gysi bei Milosevic und
beim serbisch-orthodoxen Patriarchen - Tschernomyrdin zum russichen Sonderbeauftragten
für Jugoslawien ernannt - das Pentagon beziffert die bisherigen Kosten
des Krieges gegen Jugoslawien mit bis zu vier Mrd. $
-
16.4. Luftangriffe gegen zivile
Infrastruktureinrichtungen landesweit, Raffinerien in Pancevo und Novi
Sad, Stickstoffabrik für Düngemittelherstellung, Brücke
über die Donau, Ziele auch in Montenegro, u.a. Militärflughafen
und Kriegsschiffe im Hafen Bar - UN-Menschenrechtskommissarin Robinson
berichtet von Massenhinrichtungen und -vergewaltigungen in Djakovica, Orahovac,
Ljubenic und Kotina, US-Außenministerin Albright spricht von Hinweisen
auf ein Massengrab westlich von Pristina - in Tirana wird ein jugoslaw.
Offizier als erster Kriegsgefangener von der UCK an die US-Streitkräfte
übergeben
-
17.4. Human Rights Watch veröffentlicht
einen Untersuchungsbericht über ein Massaker in Bela Crkva Ende März,
dem über 60 Menschen zum Opfer fielen - der Friedensplan von Annan
wird von Jugoslawien abgelehnt, fremde Truppen auf jugoslaw. Territorium
seien unzumutbar, Jugoslawien fordert Abzug der NATO-Truppen aus der Region,
erst dann würden jugoslaw. Truppen im Kosovo reduziert - ein drittes
großes Waffenlager der UCK in Mazedonien wird entdeckt - Treffen
der EU-Finanzminister stellt eine Wiederaufbauhilfe für Länder
des südlichen Balkans in Aussicht
-
18.4. die NATO veröffentlicht
Satellitenfotos von 43 möglichen Massengräbern, u.a. in Izbica,
die Zahl der Todesopfer wird auf 3.200 geschätzt - die USA verlegen
weitere Truppen in die Region, GB entsendet 14 zusätzliche Challenger-Kampfpanzer
und 1.500 Soldaten, BRD schickt 12 Wiesel-Panzer und eine neue Brigade,
italienische Gebirgsjäger treffen in Albanien ein - NATO-Generalsekretär
Solana schließt eine Bodenoffensive nicht mehr kategorisch aus -
der brit. "Observer" meldet, 80.000 US-Truppen würden sich für
Invasion im Mai rüsten - Jugoslawien bricht die diplomatischen Beziehungen
zu Albanien ab
-
19.4. 200-300 jugoslaw. Soldaten
besetzen die unbewohnte, zu Kroatien gehörige Halbinsel Prevlaka (über
das entmilitarisierte Gebiet wachen 30 UN-Beobachter) - Jugoslawien schließt
erneut die Grenzen zu Albanien - der russ. Staatspräsident Jelzin
kritisiert erstmals Milosevic, daß dieser eine internationale Konfliktlösung
blockiere, Jelzin befürwortet eine internationale Truppe im Kosovo
-
20.4. die ersten Apache-Hubschrauber
(der US Army) und weitere US-Fallschirmjäger treffen in Albanien ein
-
21.4. weiterhin grenzübergreifende
Gefechte an albanisch-jugoslaw. Grenze - deutsche Tornados haben bislang
140 Einsätze geflogen, davon 124 im Einsatzgebiet, es wurden 144 Harm-Raketen
abgefeuert, die Aufklärungsdrohnen haben 94 Einsätze durchgeführt,
die BW führte bislang 146 Hilfsflüge mit 1.600 Tonnen Lebensmitteln,
Medikamenten, Decken und Zelten nach Albanien, Mazedonien und GR durch
- nach Angaben des UNHCR befinden sich derzeit rund 589.000 kosovarische
Flüchtlinge in Albanien, Mazedonien, Montenegro und Bosnien sowie
knapp 17.000 in anderen Aufnahmestaaten, Hunderttausende seien innerhalb
des Kosovo vertrieben
-
22.4. nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums
wurden bislang 9.300 Einsätze geflogen, davon waren 2.750 Kampfeinsätze
- nach Angaben des jugoslaw. Informationsministers Komnenic wurden bislang
517 Zivilisten durch die NATO-Bombardements getötet, weitere 4.500
verletzt
-
23.4. Beginn des NATO-Gipfels
in Washington - Luftangriff auf das jugoslaw. Staatsfernsehen (RTS) im
Zentrum Belgrads, mind. 16 Tote und zahlreiche Verletzte, NATO rechtfertigt
den Angriff mit der Propaganda von RTS - Vermittlungsmission Tschernomyrdins
in Belgrad, Jugoslawien akzeptiert lediglich zivile UN-Beobachter - Sat1-Reporter
Pit Schnitzler, der am 16.4. verschleppt wurde, wird der Spionage angeklagt
-
24.4. die NATO kündigt
eine Seeblockade Jugoslawiens an, Rußland will das Ölembargo
unterlaufen, die Blockade wird nicht umgesetzt
-
25.4. der NATO-Gipfel beschließt
eine Aufgabenerweiterung des Bündnisses, u.a. den Schutz vor Vertreibungen
auch außerhalb des Bündnisgebietes, ein Stabilitätspakt
für den Balkan wird angekündigt - erste Pressekonferenz der UCK
im albanischen Kukes - Flüchtlinge berichten von Massakern in den
Dörfern Hallac, Ribar und Sllovi mit mind. 45 Toten - in einem Interview
im privaten Fernsehsender "Studio B" spricht sich der stellvertretende
jugoslaw. Ministerpräsident Vuk Draskovic für eine UN-Truppe
im Kosovo aus, am 28.4. wird er deswegen entlassen
-
26.4. die NATO diskutiert weitere
Sanktionen gegen Jugoslawien, so z.B. Reisebeschränkungen für
Regierungsangehörige, Sperrung von Auslandskonten und von Exportkrediten
-
27.4. der stellvertretende US-Außenminister
Strobe Talbott trifft Außenminister Iwanow in Moskau
-
28.4. bei der versehentlichen
Bombardierung eines Wohnviertels in Surdulica kommen mind. 16 Zivilisten
ums Leben - Flüchtlinge berichten von Greueltaten bei Djakova - Clinton
genehmigt die Einberufung von 33.000 Reservisten - Vertreter der jugoslaw.
Regierung verständigen sich öffentlichkeitswirksam mit Rugova
auf eine Interimsverwaltung für den Kosovo mit langfristig weitgehender
Selbstverwaltung
-
29.4. nach US-Schätzungen,
sind seit Beginn des NATO-Luftkrieges mind. 4.000 Kosovaren ermordet worden,
"Kosovapress" (Nachrichtenagentur der UCK) meldet ein Massaker an 53 Menschen
durch Sondereinheiten der serbischen Polizei im Dorf Poklek am 17.4. -
Jugoslawien erhebt vor dem IGH Klage gegen zehn NATO-Staaten (USA, GB,
F, D, I, NL, B, E, P und CDN) wegen der völkerrechtswidrigen Bombardierung
des Landes, es fordert Beendigung der Aggression und Entschädigung,
Jugoslawien beziffert den Schaden auf 100 Mrd. $ - Treffen von Annan mit
Tschernomyrdin in Moskau, Annan bezeichnet den "menschlichen Preis" des
NATO-Krieges als "unannehmbar" - Abstimmungsniederlage Clintons im Repräsentantenhaus,
die Kammer lehnt ihre Unterstützung für den Krieg ab (213:213)
-
30.4. NATO-Luftangriffe u.a.
gegen militärisches Hauptquartier und Verteidigungsministerium im
Zentrum Belgrads - Tschernomyrdin und Milosevic verständigen sich
auf einen 6-Punkte-Plan
-
1.5. beim Beschuß einer
Brücke bei Luzane durch NATO-Jets wird ein Linien-Bus getroffen, 47
Menschen werden getötet - die NATO verfügt über eine Luftflotte
von 806 Maschinen, 575 davon entfallen auf die USA - die NATO bestätigt
den Absturz einer F-16-Maschine über Serbien (Pilot überlebt),
insges. sind bislang vier Maschinen und drei Drohnen abgestürzt -
Freilassung der drei gefangenen US-Soldaten nach Vermittlung von Jesse
Jackson - die USA verschärfen die Sanktionen gegen Jugoslawien (Öl,
Auslandskonten)
-
3.5. Bombardierung von fünf
Elektrizitätswerken mit Graphit-Bomben - ein A-10-Kampfjet wird getroffen
und muß in Mazedonien notlanden - Tschernomyrdin für zwei Tage
in Washington - als erstes deutsches Gericht stellt das OVG Düsseldorf
den Tatbestand einer "andauernden staatlichen Gruppenverfolgung" von albanischen
Volkszugehörigen im Kosovo fest
-
4.5. Jugoslawien und NATO melden
jeweils den Abschuß eines gegnerischen Jets -Treffen von Tschernomyrdin
mit UN-Generalsekretär Annan und US-Unterhändlern - CDU-geführte
Länder lehnen die Aufnahme weiterer Flüchtlinge ab, zuerst sollen
andere Staaten die Verantwortung übernehmen
-
5.5. Angriffe gegen Kraftwerke
in Belgrad und Fabriken in Uzice und Valjevo - Absturz eines Apache-Kampfhubschraubers
100 km nordwestlich von Tirana, beide US-Piloten kommen ums Leben - die
OSZE veröffentlicht einen Bericht über Massenexekutionen, Vergewaltigungen
und and. Greuel im Kosovo - das albanische Fernsehen meldet Massaker an
150 Personen der Dörfer Vergoc, Qirez, Shtukiz und Gllasanelle sowie
von 30 Personen bei Shavarina, die UCK entdeckt ein weiteres Massengrab
mit 50 Leichen - Rugova kann Jugoslawien verlassen und fliegt mit seiner
Familie als offizieller Gast der ital. Regierung nach Rom - 70 polnische
Soldaten treffen in Albanien ein, es sind die ersten Truppen der drei neuen
NATO-Mitglieder zur Unterstützung der Allied Force vorort - nach Angaben
des UNHCR befinden sich derzeit rund 684.000 kosovarische Flüchtlinge
in Albanien, Mazedonien, Montenegro und Bosnien sowie knapp 31.000 in anderen
Aufnahmestaaten, Hunderttausende seien innerhalb des Kosovo vertrieben
-
6.5. die G-7-Staaten und Rußland
einigen sich in Bonn auf allgemeine Grundsätze für eine politische
Lösung des Kosovo-Konflikts - nach Angaben von Brigadegeneral Leray
Barnidge haben die sechs Tarnkappenbomber B-2 bislang über 500 satellitengelenkte
Bomben über Jugoslawien abgeworfen, die Bomber starten von den USA
aus, Hin- und Rückflug dauern 30 Stunden - die Berliner BZ meldet
drei Selbstmorde von BW-Soldaten in Mazedonien seit Kriegsbeginn
-
7.5. bei der Bombardierung von
Nis mit Splitterbomben sterben mind. 15 Zivilisten in einer Klinik und
auf dem nahegelegenen Marktplatz, bis zu 70 Personen werden verletzt -
zum fünften Mal schlägt eine NATO-Rakete auf bulgarischem Territorium
ein - der kosovarische Politiker Fehmi Agani wird 30 km südlich von
Pristina tot aufgefunden, tags zuvor wurde er verhaftet - die UNO ernennt
zwei UN-Gesandte für den Kosovo, den Schweden Bildt und den Slowaken
Kukan - der Bundestag beschließt mit 566:7:43 Stimmen die Entsendung
weiterer 1.000 Soldaten nach Albanien und Mazedonien - die USA wollen weitere
176 Kampf- und Tankflugzeuge (zusätzlich zu den bisher 639) nach Europa
verlegen, das Repräsentantenhaus billigt 13 Mrd. $ für den Luftkrieg,
Clinton hatte nur sechs Mrd. $ beantragt
-
8.5. bei der Bombardierung Belgrads
wird die chinesische Botschaft getroffen, drei Menschen werden getötet,
ca. 20 verletzt, in China werden daraufhin tagelang westliche Botschaften
attackiert
-
9.5. die serbische Stadt Valjevo
wird zum 24. Mal bombardiert
-
10.5. Jugoslawien beschuldigt
die NATO des Völkermords - am Abend kündigt die Nachrichtenagentur
Tanjug einen jugoslaw. Teilabzug aus dem Kosovo an
-
11.5. eine vierköpfige
UN-Delegation trifft in Belgrad ein, weitere UN-Beobachter sollen folgen
- jugoslaw. Einheiten und albanische Grenzpolizei liefern sich Feuergefechte,
zwei Tote - Tschernomyrdin trifft Staatspräsident Jiang Zemin in Peking
- China scheitert in UN-SR mit einem Antrag, die Bombardierung der chinesischen
Botschaft zu verurteilen
-
12.5. die NATO fliegt über
600 Angriffe, u.a. gegen Militärflughäfen, Kommunikationseinrichtungen,
Straßen- und Eisenbahnbrücken, Öltanks, Kasernen und Industrieanlagen,
fünf MiG-21 werden am Boden zerstört - die Türkei stellt
Luftwaffenstützpunkte für die NATO-Angriffe gegen Jugoslawien
zur Verfügung, vergangene Woche stellte Ungarn bereits einen bereit
- Freilassung der Sat-1-Journalisten Pit Schnitzler und Bodo Webber, die
von den jugoslaw. Behörden mehrere Wochen wegen Spionageverdachts
festgehalten wurden
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13.5. bei der Bombardierung
eines Gehöfts nahe dem Dorf Korisa an der albanischen Grenze werden
ca. 79 Menschen getötet und 61 verletzt - Gefechte zwischen jugoslaw.
Einheiten und UCK an der albanischen Grenze halten an - Jugoslawien zieht
medienwirksam rund 250 Polizisten aus dem Kosovo ab, NATO nennt die Anzahl
der Abgezogenen "bedeutungslos" - UN-Menschenrechtskommissarin Robinson
in Belgrad, sie wird von Milosevic nicht empfangen - Sonderparteitag der
GRÜNEN in Bielefeld unter dem Motto "Frieden und Menschenrechte vereinbaren",
es kommt zu Störaktionen, deutliche Mehrheit für Fischers Kurs
(444:7:318), der gebilligte Antrag des Bundesvorstandes empfiehlt eine
einseitige, befristete Unterbrechung der NATO-Luftangriffe
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14.5. die NATO fliegt 679 Einsätze,
u.a. gegen Kraftwerke in Belgrad, Novi Sad und Nis und gegen Militärfahrzeuge
und -stellungen im Kosovo, 50-100 Streubomben werden dabei eingesetzt -
venezianische Fischer bergen knapp 200 Sprengkörper in der Adria,
die von NATO-Jets auf ihrem Rückflug entsorgt wurden - das IKRK schickt
Mitarbeiter in das Kosovo - US-Senat und -Repräsentantenhaus verständigen
sich auf ein Finanzpaket zur Finanzierung des Krieges in Höhe von
10,9 Mrd. $
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16.5. nach Angaben von US-Verteidigungsminister
Cohen sind bis zu 100.000 männliche Kosovo-Albaner im wehrfähigen
Alter verschwunden, die USA schätzen die Zahl der ermordeten Kosovaren
auf ca. 4.600 - Friedensplan des italienischen Ministerpräsidenten
D'Alema, vorgesehen ist u.a. eine Feuerpause, sobald sich die NATO mit
Rußland und China auf eine UN-Res. geeinigt haben - eine 10-köpfige
UN-Delegation unter Leitung des Brasilianers Sergio de Mello trifft in
Belgrad ein, sie wird zehn Tage durch's Land reisen
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17.5. Tanjug meldet, daß
aufgrund der NATO-Zerstörungen rund 500.000 Menschen ihre Arbeit verloren
hätten, 1.000 Zivilisten seien bislang getötet worden - die EU
ernennt den finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari zu ihrem Kosovo-Beauftragten
- nach Angaben von "Newsweek" gäbe es Pläne, nach denen eine
Bodenoffensive Anfang August beginnen soll - in Hamburg verlassen fünf
Abgeordnete die GAL
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18.5. amnesty international
verurteilt die NATO-Bombardements als "zunehmend blindwütig" - Freilassung
der beiden in Ramstein/BRD festgehaltenen jugoslaw. Kriegsgefangenen
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19.5. Milosevic und Tschernomyrdin
verständigen sich darauf, daß eine Lösung des Konflikts
nur im Rahmen der UNO möglich ist
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20.5. eine fehlgeleitete NATO-Rakete
schlägt in Belgrad in ein Krankenhaus ein und tötet mind. drei
Personen - bei den Angriffen auf Ziele in Belgrad wird auch die Residenz
des schwedischen Botschafters beschädigt - deutsche Kampfjets haben
bislang rund 320 Einsätze von Piacenza/I aus geflogen - nach Angaben
des montenegrinischen Fernsehens seien 1.200 jugoslaw. Reservisten desertiert
und in ihre Heimatstädte Krusevac und Aleksandrovac zurückgekehrt,
das US-Außenministerium spricht von 500 Deserteuren
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21.5. Raketen treffen das Gefängnis
von Istok im Kosovo, zehn Tote und elf Verletzte, die NATO sagt, das Gefängnis
diene dem Militär als Sammlungspunkt, nach jugoslaw. Angaben werden
dort bis 1.6. insges. 100 Menschen durch Luftangriffe getötet - beim
Beschuß eines Treibstoffdepots in Belgrad wird die Residenz des Schweizer
Botschafters beschädigt, auch die Residenzen der Botschafter Spaniens,
Norwegens, Ungarns, Pakistans und Indiens werden getroffen - nach Angaben
von NATO-Sprecher Shea wurden bislang 10.000 Lenkwaffen abgeschossen, nur
12 hätten ihr Ziel verfehlt - die EU verschärft das Flugverbot
zwischen EU-Ländern und Jugoslawien - seit Beginn des NATO-Krieges
sind 1.100 Mitglieder aus den GRÜNEN ausgetreten, im selben Zeitraum
seien 750 Neueintritte zu verzeichnen
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22.5. der Einsatz von Bodentruppen
werde geprüft, so NATO-Sprecher Shea - die NATO gesteht ein, versehentlich
ein UCK-Lager in Kosare bombardiert zu haben, die UCK beziffert die Opfer
mit sieben Toten und 15 Verletzten - die UN-Delegation besucht den Kosovo
- Demonstration von 5.000 Menschen in der montenegrin. Stadt Cetinje gegen
die Präsenz der jugoslaw. Armee
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23.5. erneut Grenzgefechte zwischen
jugoslaw. Einheiten und der albanischen Polizei - die "Welt am Sonntag"
berichtet von einer geheimen NATO-Studie, die von der bisherigen Zerstörung
von lediglich 300 militärischen Großgeräten, darunter 60
Panzer ausgeht, bislang seien auch erst zehn jugoslaw. Gefechtsstände
im Kosovo zerstört worden, der Absturz des Apache am 5.5. sei auf
ein Treffer durch die jugoslaw. Flugabwehr zurückzuführen
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24.5. nach Angaben des UNHCR
befinden sich derzeit rund 767.000 kosovarische Flüchtlinge in Albanien,
Mazedonien, Montenegro und Bosnien sowie rund 60.000 in 27 anderen Aufnahmestaaten
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26.5. die NATO fliegt 650 Einsätze,
davon 284 Kampfeinsätze - Jugoslawien meldet den Abschuß einer
NATO-Maschine vom Typ Harrier nahe Pozarevac im östlichen Serbien,
der Pilot sei abgesprungen, auch nahe Prahovo an der Donau sei ein NATO-Jet
abgeschossen worden - der finnische EU-Gesandte Martti Ahtisaari und der
stellvertretende US-Außenminister Talbot in Moskau - die NATO einigt
sich darauf, das Kontingent einer zukünftigen KFOR von 28.000 auf
45.000 Mann zu erhöhen
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27.5. Haftbefehl gegen Milosevic
und vier weitere jugoslaw. Regierungsmitglieder durch das Kriegsverbrechertribunal
für Ex-Jugoslawien, ihnen wird u.a. die Vertreibung von 740.000 Menschen
sowie die Ermordung von 340 namentlich bekannten Personen zur Last gelegt
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28.5. NATO-Angriffe auf das
Hauptquartier der Sicherheitspolizei in Pristina sowie gegen vier Landebahnen,
sechs Munitionslager, vier Militärdepots, zwei Öltanks, Rundfunk-
und Fernsehstationen, Brücken, Straßen und die Stromversorgung
Jugoslawiens - Verhandlungen Tschernomyrdins mit Milosevic in Belgrad -
am späten Abend erklärt das jugoslaw. Präsidialamt die Zustimmung
zu den G-8-Prinzipien (vom 6.5.), die NATO reagiert skeptisch
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30.5. bei einem NATO-Angriff
auf eine Brücke in Varvarin (nahe Krusevac) sterben elf Menschen,
40 weitere werden verletzt - jugoslaw. Einheiten zerstören einen albanischen
Grenzposten bei Morina - ein BW-Soldat wird getötet, als ein Panzer
in Albanien von einer Brücke stürzt - Bundesverteidigungsminister
Scharping legt Liste serbischer Greuel im Kosovo vor
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31.5. die NATO fliegt 772 Einsätze,
davon 415 Kampfeinsätze - die NATO verfügt über eine Luftflotte
von 1.037 Maschinen, 717 davon entfallen auf die USA - ein Sanatorium in
Surdulica wird von fünf Raketen getroffen, 20 Menschen werden getötet,
37 weitere verletzt - bei einem Raketeneinschlag in einem Wohnhaus in Novi
Pazar kommen bis zu 23 Menschen ums Leben, 20 werden verletzt
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1.6. die "Gesellschaft für
bedrohte Völker" legt eine Dokumentation der jugoslaw. Greuel im Kosovo
vor, festgehalten sind darin bis zu 3.000 Morde, die GfbV schätzt,
daß bis zu 30.000 Menschen getötet worden sein könnten
- der russ. Außenminister Igor Iwanow reist zu einem dreitägiggen
Besuch nach China, beide Staaten sprechen sich für eine Beendigung
der Bombardements als "zwingende Bedingung" für eine Lösung des
Konflikts aus - in einem Schreiben an die deutsche Regierung vom 1.6. akzeptiert
Jugoslawien die G-8-Prinzipien formell
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2.6. NATO-Jets bombardieren
irrtümlich Bunkeranlagen auf albanischem Gebiet - der IGH weist die
Klage Jugoslawien gegen zehn NATO-Staaten zurück
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3.6. in dem bulgarischen Dorf
Goweshda, 10 km von der jugoslaw. Grenzen entfernt, schlägt eine NATO-Rakete
ein - Beginn des zweitägigen EU-Gipfels in Köln - Tschernomyrdin
und Ahtisaari in Belgrad - am Abend nimmt das jugoslaw. Parlament den 12-Punkte-Friedensplan
der EU und Rußlands an - die NATO erklärt, sie habe insges.
über 10.000 Mitglieder der jugoslaw. "Sicherheitskräfte" getötet
oder verwundet
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4.6. die NATO schränkt
ihre Angriffe ein
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5.6. Gespräche zwischen
den militärischen Vertretern Jugoslawiens und der NATO in Mazedonien
- weitere 1.900 brit. und deutsche Soldaten werden nach Mazedonien entsandt
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6.6. die Gespräche zwischen
den jugoslaw. und den NATO-Militärs im mazedon. Kumanovo geraten ins
Stocken, Inhalte seien nicht verhandelbar, so die NATO - jugoslaw. Truppen
beschießen seit Tagen Dörfer an der albanischen Grenze mit Artillerie,
mehrere Menschen fallen den Angriffen zum Opfer
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7.6. nach NATO-Angaben wurden
bei massiven Luftangriffen auf Stellungen in den Pastrik-Bergen an der
Grenze zu Albanien mehrere hundert jugoslaw. Soldaten getötet - seit
Tagen ist die UCK in der Offensive - brit. Quellen melden, daß die
jugoslaw. Einheiten die Spuren ihrer Verbrechen beseitigen und Leichen
systematisch verbrennen - die Gespräche zwischen der NATO und dem
jugoslaw. Generalstab sind vorläufig gescheitert, sie sollen jedoch
auf niedrigerem Niveau weiter geführt werden - die brit. "Financial
Times" schätzt mit Berufung auf ein Gutachten internationaler Finanzexperten
die Kosten des Krieges für die NATO auf bislang sieben Mrd. $ (13,3
Mrd. DM)
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8.6. die NATO fliegt 650 Einsätze,
davon 287 Kampfeinsätze - die G-7-Staaten und Rußland verständigen
sich auf einen Entwurf für eine UN-Resolution, der Hauptstreitpunkt
wird ausgeklammert: das KFOR-Kommando, dem sich Rußland nicht unterstellen
will, der Kosovo soll in fünf Sicherheitszonen (unter US-, brit.,
franz., deutscher und ital. Befehlsgewalt) aufgeteilt werden - EU-Vermittler
Ahtisaari in Peking - am Abend werden die Gespräche der Militärs
in Kumanovo wieder aufgenommen
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9.6. Vertreter des jugoslaw.
Generalstabs unterzeichnen das Rückzugsabkommen: in elf Tagen müssen
alle jugoslaw. Kräfte abgezogen sein (drei Rückzugszonen), zwischen
Serbien und dem Kosovo soll eine 25 km-Pufferzone etabliert werden, die
UCK will in ihren Stellungen bleiben - die NATO verfügt über
eine Luftflotte von 1.127 Maschinen, 785 davon entfallen auf die USA
III) Nachkriegsphase
unter internationalem Protektorat
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10.6. Beginn des jugoslaw. Rückzug
aus dem Kosovo - die NATO verkündet die Aussetzung der Luftangriffe
- UN-Res. 1244 erteilt einer "internationalen Sicherheitspräsenz"
(KFOR) und einer "internationalen zivilen Präsenz" (UNMIK) im Kosovo
das Mandat, China enthält sich, die Resolution beinhaltet auch eine
Demilitarisierung der UCK - Milosevic beziffert die Zahl der durch die
NATO getöteten jugoslaw. Soldaten auf 462, die der Polizisten auf
114, die jugoslaw. Regierung erklärt, daß ca. 2.000 Zivilisten
getötet und 6.000 verletzt worden seien, zudem wurden 34 Brücken,
12 Eisenbahngleise, 20 Straßen und acht Flughäfen zerstört
sowie hunderte offizielle Gebäude getroffen - die Außenminister
der G-8 und weiterer 30 Staaten beschließen in Köln einen "Stabilitätspakt"
für den Balkan - die Innenminister Bayerns und Berlins fordern eine
schnelle Rückkehr der Flüchtlinge - der Außenkommissar
der EU, Hans van den Broek, beziffert die Kosten für den Wiederaufbau
des Kosovo auf mind. 9,3 Mrd. DM
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11.6. der Bundestag stimmt der
Aufstockung des deutschen KFOR-Kontingents von 6.000 auf 8.500 Soldaten
zu (505:11:24)
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12.6. rund 200 russische SFOR-Truppen
besetzen ohne Absprache mit der NATO den Flughafen von Pristina, die serbische
Bevölkerung begrüßt die russ. Truppen - kurz darauf marschieren
NATO-Truppen unter dem Jubel der kosovarischen Bevölkerung in die
Provinz ein
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13.6. ein Vorauskommando von
180 BW-Soldaten marschiert in der Nacht von Mazedonien aus in den Süden
Kosovos ein, am Nachmittag kommen weitere 780 über Albanien - zwei
brit. Soldaten erschießen einen serbischen Sonderpolizisten in Pristina
- in Prizren befreien deutsche Soldaten 15 Albaner aus der Gewalt der abziehenden
jugoslaw. Truppen - bei einer Schießerei in Prizren wird ein bewaffneter
Serbe von deutschen Soldaten erschossen, ein BW-Soldat wird verletzt -
zwei "Stern"-Journalisten und ihr mazedon. Dolmetscher werden bei Dulje
erschossen - der erste Hilfskonvoi des UNHCR erreicht von Mazedonien aus
den Kosovo - 40 Polizisten aus den USA und GB treffen im Kosovo ein, um
die Massaker zu untersuchen - seit 9.6. sind ca. 10.000 serbische Zivilisten
und Roma aus Angst vor Vergeltung aus dem Kosovo geflohen, teilweise werden
sie dabei von der UCK beschossen - Kosovaren plündern und zerstören
die Häuser geflüchteter Serben
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14.6. deutsche Soldaten finden
70 Leichen, brit. Soldaten entdecken ein Massengrab mit rund 100 Leichen
- nach Angaben der UNHCR halten sich noch rund 500.000 Flüchtlinge
im Land versteckt
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15.6. die UCK besetzt strategisch
wichtige Orte im Kosovo, aus denen die jugoslaw. Armee abgezogen ist -
allein in Pristina werden sieben Serben erschossen, andere werden entführt
- zwei neue Massengräber werden gefunden, eines davon in Djakovica,
in Velika Krusa werden 20 verbrannte Leichen in einem zerstörten Haus
gefunden - nach Angaben des UNHCR haben bislang 37.000 Serben den Kosovo
verlassen (13.000 nach Montenegro, 24.000 nach Serbien) - die serbisch-orthodoxe
Kirche fordert den Rücktritt Milosevics
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16.6. die NATO verlängert
die Frist für den jugoslaw. Abzug aus dem Süden Kosovos (erste
Phase) um 24 Stunden - italienische KFOR-Soldaten stoßen bei Pec
auf zwei Massengräber: in Korenica sollen 120 Menschen verscharrt
worden sein, in Ruckhat sollen zehn Menschen vergraben liegen - die abgezogenen
jugoslaw. Einheiten gehen hinter der Pufferzone in Stellung - die Verteidigungsminister
Rußlands und der USA verhandeln in Helsinki über eine Beteiligung
russ. Truppen an KFOR, Rußland schickt neue Truppen aus Bosnien in
den Kosovo
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17.6. amerikan. KFOR-Soldaten
entwaffnen 117 UCK-Kämpfer unter Zwang, sechs Anführer werden
verhaftet - die UNO meldet 50 Minenunfälle bislang - in Mazedonien
erschießt sich ein deutscher KFOR-Soldat
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18.6. nach Angaben des Staatssekretärs
im brit. Außenministerium,Geoff Hoon, sind mind. 10.000 Kosovaren
der jugoslaw. Greuel zum Opfer gefallen, er spricht von 100 Massengräbern
- in Prizren vereinbart die BW mit dem lokalen UCK-Kommandanten Ekrem Rexha
eine Demilitarisierung der UCK-Kämpfer - BW-Soldaten befreien in Prizren
15 Gefangene (meist Roma) der UCK, ein Mann erlag den Folterungen - Mitarbeiter
des ICTY treffen im Kosovo ein - der kosovarische Exil-Ministerpräsident
Bujar Bukoshi wirft der UCK eine Monopolosierung der Macht im Kosovo vor
- vor dem KFOR-Hauptquartier in Skopje/MAZ explodiert eine Bombe - die
Verteidigungsministern der USA und Rußlands einigen sich in Helsinki
grundsätzlich über die Rolle Rußlands im Kosovo: demzufolge
sollen 1.500 russ. Soldaten in den deutschen und franz. Sektoren und 1.500
im amerikan. Sektor stationiert werden, 150 sollen auf dem Flughafen in
Pristina bleiben - bislang kehrten 30.000 Flüchtlinge in den Kosovo
zurück
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20.6. die letzten jugoslaw.
Verbände verlassen offiziell den Kosovo (41.000 Mann), 250 Panzer,
450 gepanzerte Fahrzeuge und 600 Geschütze wurden abgezogen - die
UN schätzt die Zahl der nach Serbien verschleppten kosovarischen Gefangenen
auf 3.000 - formelle Beendigung der NATO-Luftangriffe - dreitägiger
G-8-Gipfel in Köln beendet, Jelzin versöhnlich, die EU sagt 1,5
Mrd. Euro (drei Mrd. DM) für humanitäre Soforthilfe und den Wiederaufbau
des Kosovo zu, Serbien unter Milosevic bleibt von jeglicher Aufbauhilfe
ausgeschlossen
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21.6. NATO unterzeichnet mit
der UCK ein Abkommen über deren Entwaffnung innerhalb von 90 Tagen
- bislang sind nur 17.000 der 55.000 KFOR-Soldaten im Kosovo eingetroffen
- die jugoslaw. Regierung fordert die Serben auf, im Kosovo zu bleiben,
in Kraljevo wird ein Flüchtlingstreck zurückgeschickt - zwei
brit. Soldaten und zwei UCK-Mitglieder werden in Negrovce südwestlich
von Pristina bei der Entschärfung einer Splitterbombe getötet
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22.6. die Bundesregierung schätzt
die Kosten des Wiederaufbaus des Kosovo in den nächsten 3-5 Jahren
auf ca. acht Mrd. DM
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23.6. nach Angaben des US-Außenministeriums
hat die NATO insgesamt über 1.000 Streubomben über Jugoslawien
abgeworfen, jede Bombe enthalte 200 Sprengsätze, von denen 5-10% nicht
detonierten, rund 11.000 Sprengsätze lägen somit derzeit noch
im Kosovo und in Serbien
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24.6. in der Stadt Pec im ital.
Sektor wurden bislang zehn Serben von Kosovaren ermordet, 30 weitere gelten
als verschwunden, einige hundert Serben flüchten in ein Kloster, im
Umland wurden bislang sieben Menschen getötet - in Pristina werden
mind. fünf Menschen getötet, US-Soldaten erschießen einen
Serben - im deutschen Sektor brennen Kosovaren 50 Häuser von Serben
ab, die BW nimmt rund 80 "Schwerkriminelle" fest - das jugoslaw. Parlament
hebt das Kriegsrecht wieder auf, das Versammlungsverbot bleibt jedoch in
Kraft - die US-Regierung setzt eine Belohnung von fünf Mio. $ (9,5
Mio. DM) aus für Hinweise, die zur Ergreifung von Kriegsverbrechern
führen - die brit. "Times" berichtet, daß lediglich drei Panzerwracks
gefunden wurden, ansonsten nur Panzer- und Geschützattrappen, Jugoslawien
gibt die Zahl der Panzerverluste mit 13 an
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25.6. die Duma bewilligt die
Entsendung von 3.600 russ. KFOR-Soldaten
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28.6. die ersten 35 UN-Polizisten
treffen im Kosovo ein - das UNHCR beginnt mit der Rückführung
der ersten 325 kosovarischen Flüchtlinge aus mazedon. Lagern, bis
zu 416.000 Flüchtlinge sind bereits auf eigene Faust zurückgekehrt
- über 50.000 Serben haben den Kosovo bislang verlassen - das Pentagon
schätzt die Kosten der Luftangriffe für die USA auf rund vier
Mrd. $ (7,5 Mrd. DM)
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29.6. nach Angaben der KFOR
hält sich die UCK an das Entmilitarisierungsabkommen, bislang sind
40 Depots zur Abgabe der Waffen eingerichtet, über 3.700 Kämpfer
sind kaserniert - nach Angaben des US-Sonderbeauftragten für Minenräumung,
Donald Steinberg, wird die Räumung der Minen im Kosovo bis zu fünf
Jahre dauern, bislang seien zwei Dutzend Menschen durch Minen getötet
worden - Kanzleramtsminister Bodo Hombach wird Balkan-Beauftragter der
EU - nach einem Bericht der brit. Zeitung "The Guardian" haben UCK-Kommandeure
mind. sechs Rivalen in den eigenen Reihen hinrichten lassen
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1.7. deutsche KFOR-Soldaten
finden bei Celina (nahe Prizren) ein weiteres Massengrab mit 119 Leichen,
rund 60 weitere Leichen werden dort vermutet - nach jugoslaw. Angaben sind
seit 10.6. über 140 Serben und Montenegriner von der UCK entführt
worden, rund 50 wurden wieder freigelassen - 71.500 Serben sind bislang
aus dem Kosovo geflohen - außerhalb der Region halten sich z.Z. noch
rund 91.000 kosovarische Flüchtlinge in 29 Staaten auf, knapp 14.000
davon in Deutschland
Quellen:
Eine übersichtliche
Darstellung des Bürgerkrieges im Kosovo bis März 1999 findet
sich in: Christine Schweitzer, Krieg und Vertreibung im Kosovo - Ist die
NATO Brandstifter oder Feuerwehr?, Arbeitspapier des Instituts für
Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung (IFGK) Nr. 11 (5.6.99);
Friedensgutachten 1999 (HSFK, FEST, IFSH), S.319-323; U.S. Department of
State: http://www.state.gov/www/regions/eur/fs_kosovo_timeline.html
(21.5.99); IAP-Dienst Sicherheitspolitik 5/99 (Schwerpunktheft Balkan);
Human Rights Watch: http://www.hrw.org/hrw/campaigns/kosovo98/timeline.htm.
Die Chronologie ab März
1999 basiert auf einer Auswertung der Frankfurter Rundschau, der Süddeutschen
Zeitung, der tageszeitung, der Berliner Zeitung, der Berliner Morgenpost
und von Agenturmeldungen (AFP, AP, dpa, Reuters).
Herangezogen wurden außerdem
die Zeittafeln in: Human Rights Watch: http://www.hrw.org/hrw/campaigns/kosovo98/natochron.htm,
U.S. Department of State: http://www.state.gov/www/regions/eur/fs_kosovo_timeline.html
(21.5.99), Federation of American Scientists: http://www.fas.org/man/dod-101/ops/allied_force.htm
(4.6.99), IFDT 5/99, S.168-173.